SWR-Moderator
Jürgen Hörig mit Siggi beim Füttern von Sonnentau in
unserem Gewächshaus. Die nachträglichen Kommentare zum
Film "Lust auf Fleisch - Hinterhalt im Pflanzenreich" zeichnete Siggi
kurz darauf im SWR-Studio in Stuttgart auf.
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Die Hartmeyers im TV: 1996 Welt der Wunder (PRO-7), 2001 & 2002 Treffpunkt im Grünen und Lust auf Fleisch (SWR-BW).
Unsere "TV-Karriere" begann im Sommer 1996 mit einem 10-minütigen Beitrag über Karnivoren für die
Sendung "Welt der Wunder", den ein Filmteam von PRO -7 in
unserem Haus drehte. Seit 1986 hilft Siggi in der Schweiz offiziell
ehrenamtlich im Botanischen Garten Brüglingen,
der inzwischen in Merian Gärten Basel umbenannt
wurde, bei der Kultur
der Fleischfressenden Pflanzen. Dort kam es 2001 zu einem Interview
für
die Sendereihe "Treffpunkt im Grünen" des SWR Fernsehens.
Das kam so gut an, dass 2002 eine halbstündige Sendung
über das Hobby und die Aktivitäten der Hartmeyers in der
Region folgte. Drei ganze Drehtage brauchte das Fernsehteam des SWR Baden Württemberg, um "Lust
auf Fleisch: Hinterhalt im Pflanzenreich" (Treffpunkt im Grünen) aufzunehmen.
Gedreht wurde bei uns in Weil am Rhein (D), sowie am Leonhard
Gymnasium Basel (CH) und dem Botanischen Garten der Universität
Basel (CH) unter Mitwirkung des BoGa-Leiters Bruno
Erny.
Aufnahmeleitung: Kirsten Ruppel.
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Aufnahmeleiterin
Kirsten Ruppel hatte sich mit dem Drehbuch für "Lust auf Fleisch -
Hinterhalt im Pflanzenreich" viel Mühe gegeben und alle Details mit
uns abgesprochen.
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Bruno
Erny, Leiter des BoGa Uni Basel (links), mit Siggi bei den Dreharbeiten
zum Film "Lust auf Fleisch - Hinterhalt im Pflanzenreich" im Tropenhaus
des Botanischen Gartens der Universität Basel. Im November sollte
meine ehrenamtliche Tätigkeit dort auch bei einem Auftritt in
Stefan Raab's Sendung TV total eine Rolle spielen (siehe unten).
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Gemeinsames
Abendessen mit dem SWR-Filmteam. Wir verstanden uns prima und es
entstand ein sehr herzliches Verhältnis. Drei Tage lang wohnten
sie in einem Hotel in Weil am Rhein. Die Dreharbeiten fanden in
unserem Haus sowie im Botanischen Garten der Universität Basel und
im Leonhard Gymnasium Basel statt.
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TV total im November 2002. Siggi auf Deutschlands
berühmtestem Sofa bei Stefan Raab. |
NEW LINK Siggi Hartmeyer bei TV total.
Foto anklicken, um die Sendung auf anzuschauen.
Comedy
trifft auf Fleischfressende Pflanzen. Deutschlands Kultmoderator Stefan
Raab befragt Siggi zur Befindlichkeit Fleischfressender Pflanzen.
Eine Lektion der besonderen Art. Hier darf laut gelacht werden. |
Den
Ausschlag gab eine Feng Shui-Expertin, als sie Deutschlands
Kultmoderator Stefan Raab 2002 empfahl, den
"Energiefluss im TV total-Studio" durch lebende Pflanzen am Pult zu verbessern.
Der entschied spontan: Bei uns müssen das
natürlich
Fleischfressende
Pflanzen sein! Umgehend begann sein Team einen
Karnivorenexperten zu suchen und stieß dabei auf die erste interaktive CD-ROM
über Karnivoren, die wir im
Jahr 2000 gemeinsam mit der Firma IBS-Multimedia (Todtnau-Brandenberg) produziert hatten (Cover Bild links). Prompt erreichte uns wenige Tage später ein Anruf der Firma
Brainpool mit der Einladung, Stefan Raab auf der
"berühmtesten Couch Deutschlands" im TV total-Studio Fragen
über "das Befinden Fleischfressender Pflanzen" zu
beantworten. Ich sagte zu und nur vier Tage
später saßen Irmgard und ich bereits in der Business Class
der "Swiss" auf dem Flug von Basel nach Düsseldorf, wo uns
ein Chauffeur mit Luxuslimousine erwartete und direkt in Stefan Raabs
Studio nach Köln
brachte.
Erstaunt stellten wir nachmittags vor der Sendung fest, dass die
Leute von TV total echtes Interesse an den Karnivoren und
den Wünschen ihres Chefs entsprechend bereits einen Blumenkasten
mit Venus
Fliegenfallen, Sonnentau und Schlauchpflanzen eingerichtet hatten.
Leider, leider
musste ich feststellen, dass die Kultur der Pflanzen unter den
gegebenen Studiobedingungen kaum funktionieren würde. Nach der
Expertise zum Blumenkasten am Moderatorenpult warteten wir Backstage im
VIP-Raum auf den Beginn der Sendung.
Dort gab man sich
ausgesprochen freundlich alle Mühe, uns gut zu unterhalten und mit
allen möglichen Leckereien und Getränken zu verwöhnen.
Ein weiterer Gast war an diesem Tag der
Bundestagsabgeordnete Hans-Christian Ströbele, der gekommen war,
um sich für die Legalisierung von Cannabis einzusetzen. Stefan
Raab hatte aus einer Rede Ströbeles bei einer Protestaktion den
Satz "Gebt das Hanf frei" gesampelt und daraus einen Song produziert.
Ein
Teil der Einnahmen sollte nun als eine Art Lizenzgebühr
für
Ströbeles Legalisierungsprojekt zur Verfügung gestellt
werden. Wir unterhielten uns sehr gut mit dem Rechtsanwalt und
Politiker
der Grünen. Er hielt es für ein Unding, dass
etwa einem ansonsten unbescholtenen Jugendlichen die ganze Zukunft
durch Vorstrafen verbaut wird, nur weil er drei Hanfpflanzen in der
Badewanne für den Eigenbedarf gezogen hatte. Die sachliche
Argumentation des MdB Ströbele wirkte überzeugend auf
uns, so sprach nichts dagegen, ausgerechnet in einer
"Legalize-it-Ausgabe" von TV total auch über Fleischfressende
Pflanzen zu
plaudern.
Stefan Raab erschien dann vor Beginn der Sendung, um seine
Studiogäste etwas kennenzulernen. Die Wellenlänge
stimmte auf Anhieb und die Stimmung war ausgezeichnet, was sich auch
auf der Bühne fortsetzen sollte.
Natürlich hatte der Entertainer großen
Spaß am Zuklappen der Venus Fliegenfallen und die
Studioexemplare waren bereits an den Vortagen publikumswirksam von
prominenten Gästen mit
Fliegenmaden und Seranoschinken gefüttert worden. Wir
unterhielten uns
einige Minuten wobei er betonte, dass in seiner Sendung nichts
im Voraus abgesprochen wird, was mir sehr Recht war. Im liebevoll
eingerichteten V.I.P.-Raum
verfolgten wir den Beginn der Aufzeichnung am Bildschirm, bis die Zeit
für meinen Auftritt kam. Die
folgenden
Minuten auf der "berühmtesten Couch Deutschlands" mit Stefan Raab
machten mir wirklich großen Spaß,
wobei ich
das Gefühl hatte, es beruhte auf Gegenseitigkeit. Sogar auf
meine Anmerkungen zu einem hanebüchenen Akt der
Eidgenössischen Zollbehörde Basel (Schweiz) reagierte er
schlagfertig und im Kontext der Sendung: "Ja rauchen die das Zeug?".
Meine wohlbedachten und scherzhaft formulierten "Insider-Bemerkungen" dazu vor einem
Millionenpublikum
hielt
ich für durchaus angemessen, da die Behörde alle offiziellen Stellungnahmen
unseres deutschen Rechtsanwalts monatelang mit Schweigen bedachte. TV total wurde jedoch auch
in der Schweiz ausgestrahlt und tatsächlich erhielt
unser Anwalt nach der Sendung ein
Schreiben der Behörde in dem sie mitteilten, dass
die Geschichte "auf Grund der besonderen
Umstände" eingestellt worden sei.
Nachdem Stefan Raab auch unsere Homepage genannt hatte, war das Feedback gewaltig. Direkt nach unserer Rückkehr am
nächsten Tag gab es bereits über 3000 Klicks sowie
unzählige Emails. Jetzt galt es möglichst schnell die
reichlichen Anfragen über Fleischfressende Pflanzen zu beantworten, um Serverprobleme zu verhindern, wobei
mindestens genauso viele Fragen Stefan Raab und TV total selbst galten. Es
dauerte noch eine ganze Woche, bis am Computer wieder etwas Ruhe einkehrte.
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2014:
Weitere Aufnahmen der Hartmeyers im TV. Die weltweit erste Ausstrahlung
des Beutefangs einer Katapult-Leimfalle im Fernsehen.
2012
gelangen auf unserem Wohnzimmertisch im Rahmen eines gemeinsamen
Forschungsprojekts mit den Bionikern der Universität Freiburg erstmals
spektakuläre Nahaufnahmen eines Sonnentau, der seine Beute von der
Peripherie der Falle mit Katapulten in nur 75 Millisekunden meist
rücklings in seine Leimtentakel schleudert. Das ist schneller, als die
Venus Fliegenfalle zuklappt (100 ms). Nach der Publikation des neuen zweistufigen Fangmechanismus bei PLOS ONE (2012), die von Wissenschaftsmagazinen wie National Geografic, Science und Anderen
zitiert wurde, erfolgte 2014 die weltweit erste
Ausstrahlung einer Beute schleudernden Katapult-Leimfalle im deutschen
Fernsehen. Wir waren hocherfreut, als der bekannte
Wissenschaftsjournalist
Volker Arzt uns anschrieb, um Auszüge unserer Videos in der
Sendung "Planet Wissen" zu zeigen. Er merkte an: "Die Redaktion
hat nach Ansicht Ihrer Clips im
Internet Feuer gefangen ...".
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Pflanzen wie wir. Neue Sicht auf unsere grünen Mitgeschöpfe.
Mit dem bekannten Wissenschaftsjournalisten Volker Arzt im Studio.
Ausgestrahlt 2014/15 u.a. bei SWR, ARD-alpha, WDR, 1-plus, HR, RBB.
Studiogast
in der Sendung Planet Wissen ist der bekannte Wissenschaftsjournalist
Volker Arzt, der mit faszinierenden Filmausschnitten über
die Dreharbeiten zu seiner Dokumentation "Kluge Pflanzen" berichtet.
Dazu stellt er zum Ende der Sendung auch erstmals die
Katapult-Leimfalle von Drosera glanduligera "bei der Arbeit" vor. Die ganze Sendung ist sehr unterhaltsam und empfehlenswert. Es geht dabei nicht nur um ungewöhnliche Eigenschaften bestimmter Pflanzen
wie Akazien oder Fleischfressende Pflanzen, sondern auch um die selbst
erlebten Komplikationen und echten Herausforderungen die sich
beim Filmen selbst ergeben, sowohl in der Natur, als auch im Studio. Zu
diesem Thema schrieb Volker Arzt 2009 sein gleichermaßen zu
empfehlendes Buch "Kluge Pflanzen".
"Kluge Pflanzen" ist Allen sehr zu empfehlen, die mehr über die
Verteidigungsstrategien und Sinnesleistungen von Pflanzen erfahren
möchten. Die Lektüre ist auch für Laien leicht verständlich, spannend und
unterhaltsam. So gibt sie einen recht aktuellen Einblick in die moderne
Pflanzenforschung. Dem Buch liegt auch eine DVD mit der Dokumentation bei. Kluge Pflanzen. C. Bertelsmann, 2009 - ISBN: 978-3570010266.
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